R Richard Schneider-Ebenkoben D Hannes Stelzer, Jakob Tiedtke, Gertrud Wolle, Carl Raddatz
Herr Reinhardt ist vom Leben enttäuscht und deutet seinem einzigen Freund, Dr. Storp, an, dass Silvester vielleicht der richtige Tag wäre, seinem Leben ein Ende zu setzen. Storp schlägt ihm vor, dass er aber noch die Nacht mit ihm auf der Rettungsstelle am Alexanderplatz verbringt, wo Storp als Notfallarzt arbeitet. Die Berliner rund um den Alexanderplatz bereiten sich auf Silvester vor – ein Ballonverkäufer, der „Sternenkieker“, der die Passanten regelmäßig durch sein Fernrohr auf die Sterne schauen lässt, ein LKW mit der Aufschrift „Wo rutscht Berlin ins neue Jahr? In Elite“ fährt durchs Bild, dichter Straßenverkehr am Alex. Storp und Reinhardt fahren mit dem Wagen vor der Rettungsstelle vor. Ein Fotograf und Autor kommt in die Praxis und bittet Storp, ihn in die Halbwelt des Alexanderplatzes einzuführen, der lehnt aber ab, da mit der verschwundenen Arbeitslosigkeit auch die Verbrecherwelt verschwunden sei: „Es gibt keine Ganovenromantik mehr am Alexanderplatz.“ Der Künstler möchte ihm seinen Gedichtband zuschicken. Storp sagt: „Wenn’s keine Großstadtlyrik ist – bitte.“ Während Storp seinen Dienst am Alexanderplatz verrichtet, verbringt seine Lebensgefährtin Ilse die Silvesternacht in ihrer eher mondänen Welt, sie ist Modezeichnerin. Storp ist eifersüchtig, er hätte sich gewünscht, dass sie zu Hause bleibt. Zwischendurch stoßen die Menschen auf das neue Jahr an, es wird ausgelassen gefeiert und gesungen, u.a. bei Aschinger, mit der „berühmten gläsernen Rutschbahn“. Derweil werden Reinhardt in der Praxis allerlei Schicksale vor Augen geführt, ein hilfloser entlassener Strafgefangener, eine Frau, die bei der Geburt ihres Kindes stirbt… Reinhardt entdeckt inzwischen, dass Ilse mit einem Mann unterwegs war, der einen Fußgänger totgefahren und Fahrerflucht begangen hat…
Zu den interessantesten Aspekten des Films gehören die Originaldrehorte, vor allem am Alexanderplatz, aber auch die Parochialkirche und das Gasthaus Aschinger – sowie der Einblick in den Lebensalltag am Alexanderplatz. ★★★