FUCKING BORNHOLM von Anna Kazejak
Zwei seit langem befreundete polnische Familien verbringen ihren Urlaub an der Küste der dänischen Insel Bornholm. Sie haben die Kinder dabei, die sich eigentlich gut verstehen, Dawid ist mit seiner neuen Lebensgefährtin da, von seiner Frau hat er sich scheiden lassen. Doch schon bald löst ein Zwist zwischen den Kindern eine Kette von Ereignissen aus, die den ursprünglich vielversprechenden und erholsamen Urlaub in eine Art Fegefeuer verwandeln. Die Kinder haben eine Nacht gemeinsam im Zelt verbracht, doch einer der Jungen, Eryk, kommt verstört und schweigend zu seinen Eltern zurück. Einer der Jungs, Kaj, habe seinen Penis in den Mund genommen, berichtet er. Dieser Vorfall löst eine Auseinandersetzung zwischen den vier Erwachsenen aus. Jeder hat ein anderes Ziel und andere Erwartungen, und jeder hat ein Problem, das es zu lösen gilt. Eryks Mutter, die den Jungen sehr umsorgt, geht schon bald sehr weit: „Ich will wissen, wie er bestraft wird“, sagt sie zum Vater des „Täters“. Doch der sieht gar nicht ein, dass er Kaj bestrafen müsste.
FUCKING BORNHOLM dekliniert nun die unterschiedlichen Herangehensweisen der vier Erwachsenen an die Situation durch. Dawids Lebensgefährtin versucht mit Kaj zu sprechen, Dawid möchte das unterbinden, aber vor allem will er, dass seine Frau nichts von dem Vorfall erfährt. Die Situation zwischen den vier Erwachsenen droht immer mehr zu eskalieren. Und dann taucht auch noch eine Frage auf: Hat Eryk überhaupt die Wahrheit gesagt? Was ist wirklich passiert?
FUCKING BORNHOLM lebt von der geschickt geplanten Figurenkonstellation zwischen den vier Erwachsenenfiguren und den Kindern, ein raffiniertes Spiel, dem man gerne auch durch die zweite Hälfte folgt, die durch manche psychologische Wendung geprägt ist.
Regie: Anna Kazejak
Cast: Agnieszka Grochowska, Maciej Stuhr, Grzegorz Damiecki, Jasmina Polak, Magnus Krepper
Polen 2022
99 Minuten
Anna Kazejak
Geboren 1979 in Bytom, Polen. Studium der Filmtheorie. Studium an der Nationalen Filmschule in Lodz, Polen. Tätig als Autorin und Regisseurin.
2005 ODE TO JOY, Spielfilm
2006 APETYT NA MIŁOŚĆ, TV-Serie
2009 THE SIDETRACK, Dokumentarfilm
2010 FLYING PIGS, Spielfilm
2011 WITHOUT SECRETS, TV-Serie
2014 THE WORD, Spielfilm
2022 FUCKING BORNHOLM, Spielfilm
ENGLISH VERSION:
Two Polish families who have been friends for a long time are spending their holidays on the coast of the Danish island of Bornholm. They have the children with them, who actually get along well. Dawid is there with his new partner, he has divorced his wife. But soon a quarrel between the children triggers a chain of events that turn what was originally a promising and relaxing vacation into a kind of purgatory. The children have spent a night in the tent together, but one of the boys, Eryk, comes back to his parents distraught and silent. One of the boys, Kaj, put his penis in his mouth, he reports. This incident sparks an altercation between the four adults. Everyone has a different goal and expectations, and everyone has a problem to solve. Eryk’s mother, who takes great care of the boy, soon goes a long way: „I want to know how he will be punished,“ she says to the „perpetrator’s“ father. But he doesn’t see that he should punish Kaj.
FUCKING BORNHOLM now goes through the four adults‘ different approaches to the situation. Dawid’s partner tries to talk to Kaj, Dawid wants to stop that, but above all he doesn’t want his wife to find out anything about the incident. The situation between the four adults threatens to escalate more and more. And then another question arises: Did Eryk even tell the truth? what really happened
FUCKING BORNHOLM thrives on the cleverly planned constellation of figures between the four adult characters and the children, a sophisticated game that is easy to follow through the second half, which is characterized by a number of psychological twists.
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APHASIE von Dominik Balkow
Nach 15 Jahren treffen sich die Zwillinge Cosmo (André Lewski) und Carmen (Sandra Tirre) in ihrem ehemaligen, abgelegenen Familienanwesen wieder. Während die Therapeutin Carmen die gemeinsamen Kindheitstraumata aufarbeiten will, verweigert sich ihr Bruder und bringt stattdessen seine neue Freundin Marie (Hannah Prasse) mit. Als Carmen die beiden heimlich bei einem unbefriedigenden Sex-Versuch beobachtet, schlägt sie Marie eine Paartherapie vor. Aus der Unfähigkeit offen miteinander zu reden – und zusätzlich befeuert vom mysteriösen, neuen Hausbewohner Heins (Heiko Pinkowski) – entfesselt sich zwischen den Dreien eine fatale Dynamik, durch die mehr und mehr Hüllen fallen und längst vernarbte Wunden schmerzhaft aufbrechen… (Pressetext)
Schräges Filmdrama mit skurrilen Figurenzeichnungen und einer Erzählhaltung, mit der ich nicht so viel anfangen kann. Der Soundtrack erzeugt eine mystische, esoterische Stimmung, die aber häufig nicht mit den Bildern des Filmes korrespondiert. Die Dialoge des Films wirken bisweilen merkwürdig hölzern, artifiziell. Ich mochte dabei weder allzu gerne zusehen noch zuhören. „Weißt du, es hängt ja alles mit allem zusammen.“ Jo.
Regie: Dominik Balkow
Cast: André Lewski, Sandra Tirre, Hannah Prasse, Heiko Pinkowski
2022
Länge: 93 Minuten
Produktion: Christopher Cornelsen
Dominik Balkow
Geboren 1988 in Berlin. Studium der Filmregie an der Berliner Filmakademie Kelle. Tätig als Regisseur.
2012 SEEBESTATTUNG, Kurzfilm
2016 LIVING AN AMERICAN DREAM, Kurzfilm
2022 O, Kurzfilm
2022 APHASIE, Spielfilm
After 15 years, the twins Cosmo (André Lewski) and Carmen (Sandra Tirre) meet again in their former, remote family home. While the therapist Carmen wants to work through the common childhood trauma, her brother refuses and instead brings his new girlfriend Marie (Hannah Prasse) with him. When Carmen secretly observes the two of them having an unsatisfactory attempt at sex, she suggests couples therapy to Marie. Due to the inability to talk openly to each other – and also fueled by the mysterious, new housemate Heins (Heiko Pinkowski) – a fatal dynamic is unleashed between the three of them, through which more and more covers fall and long-scarred wounds painfully break open… (press release)
Weird film drama with bizarre character drawings and a narrative attitude that I can’t really relate to. The soundtrack creates a mystical, esoteric mood that often doesn’t correspond to the images in the film. The dialogues in the film sometimes seem strangely wooden, artificial. I didn’t like to watch or listen too much. „You know, everything is connected with everything else.“ Well.
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STUMM VOR SCHRECK von Daniel Popat
Johanna und Thomas fahren aufs Land, wo Thomas das leerstehende Haus seiner Kindheit geerbt hat. Auf dem Land wollen die Schillings Zeit für sich, die Ehe ist länger schon vernachlässigt worden. Doch die Religionslehrerin Johanna versinkt schnell im Homeoffice und Thomas werkelt am alten Haus herum. An einem Abend stellt sich heraus, dass es einen triftigen Grund gibt, warum sich beide hier her begeben haben. Ihr Schweigen wird gebrochen, als plötzlich eine unbekannte Person am Haus auftaucht. Die Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung.
„Stumm vor Schreck“ erzählt im Rahmen eines Kammerspiels von einer zerrüttenden Ehe, von Enttäuschungen und Intrigen. Es geht um die grundlegende Frage, ob und wie wir es schaffen zum Liebesglück vergangener Tage zurückzufinden. (Pressetext)
Statement von Regisseur Daniel Popat: An knapp vier Drehtagen entsteht 2020 in einem bayrischen Dorf ohne Drehbuch, dafür mit zwei Künstlern der Improvisation, mein Erstlingsfilm „Stumm vor Schreck“. Johanna und Thomas führen eine Beziehung, wie sie nicht allzu selten vorkommt. Man schweigt sich an, stumme Konflikte im Alltag, Intrigen und Lügen aus der gemeinsamen Vergangenheit bestimmen die Gegenwart. Alle wollen Harmonie, doch viele meiden den ehrlichen Schlagabtausch. Diese Scheinharmonie stelle ich zwischen meinen beiden Protagonisten auf die Probe – am Ende gehen sie entweder getrennte Wege, oder führen wieder eine ehrliche Beziehung. Glücklich sein oder nicht glücklich sein. Aber nichts dazwischen.“
Mir fällt es schwer, in die Erzählweise des Films hereinzufinden. Johannas Hysterie, ihr Geschrei, ihre übertriebene Religiosität, all das macht es mir schwer, zu ihrer Figur Zugang zu finden. Mir ist das zu melodramatisch, die Figurenzeichnung und -konstellation zu artifiziell.
ENGLISH VERSION
Johanna and Thomas drive to the country, where Thomas inherited the empty house from his childhood. In the country, the Schillings want time for themselves, marriage has been neglected for a long time. But the religion teacher Johanna quickly sinks into the home office and Thomas works around on the old house. One evening it turns out that there is a good reason why both of them have made their way here. Their silence is broken when an unknown person suddenly appears at the house. The story takes an unexpected turn.
As part of a chamber play, „Stumm vor Schreck“ tells the story of a shattering marriage, of disappointments and intrigues. It’s about the fundamental question of whether and how we manage to find our way back to the love happiness of bygone days. (press release)
I find it difficult to get into the storytelling style of the film. Johanna’s hysteria, her screaming, her exaggerated religiosity, all of this makes it difficult for me to relate to her character. It’s too melodramatic for me, the figure drawing and constellation too artificial.
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MERMAIDS DON’T CRY von Franziska Pflaum
Annika, Supermarktverkäuferin, träumt von der perfekten Meerjungfrauenflosse, die endlich Glanz und Glamour in ihr nicht ganz so optimales Leben bringen soll: Ihr Vater steht eines Tages unvermittelt vor der Tür und zieht bei ihr ein. Ihre Arbeitskollegin und Freundin Karo widmet ihre Zeit und Energie der jeweils neuesten romantischen Eroberung und stellt ihre beiden Kinder bei Annika ab. Marc, den sie im Hallenbad kennengelernt hat, verbringt eine Nacht bei Annika – und bleibt; eine eigene Wohnung hat er nämlich nicht. Zu guter Letzt soll auch noch im Supermarkt eingespart werden, und die schamanisch ausgebildete Filialleiterin sucht Kündigungspotential. Aber alles egal: Annika braucht die Flosse – und die kostet sehr viel! (Pressetext)
Regie: Franziska Pflaum
Cast: Stefanie Reinsperger, Julia Franz Richter, Karl Fischer, Nico Ehrenteit, Johanna Kottulinsky, Jonas Gerzabek, Inga Busch, Gerti Drassl, Christoph Radakovits
Österreich 2022
Franziska Pflaum
Geboren 1987 in Wien, Österreich. Studierte Bildende Kunst an der Akademie der Bildenden Künste Wien, Österreich, und Regie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Tätig als Regisseurin und Autorin.
2011 APRIL-JUNI, Kurzdokumentarfilm
2012 VIRGIL & EVAN, Kurzdokumentarfilm
2014 DRAUSSEN DER WALD, Kurzfilm
SO SCHÖN WIE DU, Kurzfilm
2015 EINE EINSTELLUNG FÜR HARUN FAROCKI, (Co-Regie) Kurzdokumentarfilm
2016 ES IST WIEDER NICHTS, Kurzfilm
2021 IM UNIVERSUM GEHT KEINER VERLOREN, Kurzfilm
2022 MERMAIDS DON’T CRY, Spielfilm
Unterhaltsame, nette Wiener Komödie um das kleine Glück und die bescheidenen, heimlichen Träume, charmant erzählt und gespielt.
ENGLISH VERSION
Annika, Supermarktverkäuferin, träumt von der perfekten Meerjungfrauenflosse, die endlich Glanz und Glamour in ihr nicht ganz so optimales Leben bringen soll: Ihr Vater steht eines Tages unvermittelt vor der Tür und zieht bei ihr ein. Ihre Arbeitskollegin und Freundin Karo widmet ihre Zeit und Energie der jeweils neuesten romantischen Eroberung und stellt ihre beiden Kinder bei Annika ab. Marc, den sie im Hallenbad kennengelernt hat, verbringt eine Nacht bei Annika – und bleibt; eine eigene Wohnung hat er nämlich nicht. Zu guter Letzt soll auch noch im Supermarkt eingespart werden, und die schamanisch ausgebildete Filialleiterin sucht Kündigungspotential. Aber alles egal: Annika braucht die Flosse – und die kostet sehr viel! (Pressetext)
Entertaining, nice comedy about small happiness and modest, secret dreams, charmingly told and acted.
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CULPA von Ulrike Grote
Der Film erzählt die Geschichte eines Paares, das auf sehr unterschiedliche Art und Weise mit einer Tragödie umgeht. Obwohl das Ereignis inzwischen Jahre zurückliegt, ist es für die zwei Hauptfiguren allgegenwärtig und bestimmt seitdem ihr Leben. Nun sind sie an einem Punkt angelangt, an dem sie sich für oder gegeneinander entscheiden müssen. (Pressetext)
Director‘s Notes:
„Die Idee einen reinen Improvisationsfilm zu machen, spukte schon lange in meinem Kopf herum. Man kann so einen Film, meiner Meinung nach, nur machen, wenn man den Schauspielern völlig vertraut. Sie selbst müssen sich wiederum durch die Regie absolut geschützt fühlen. Improvisation ist ein heikles Feld. Ein Drahtseilakt ohne Netz, auf das sich alle einlassen müssen, was nicht immer gleich gut gelingt. Bei den beiden Schauspielern Janna Striebeck und Joachim Raaf war ich mir durch unsere gemeinsame lange Zusammenarbeit sicher, dass wir diese Reise wagen konnten, ohne zu wissen, wo sie uns am Ende hinführt. Ich entwarf auf sieben Seiten ein Konzept, zugeschnitten auf die beiden Spieler.
Thomas Vollmar übernahm die Kamera, mit seinem Assistenten Julian Möhlich, der zusätzlich auch noch für den Ton sorgte. Mit drei Menschen hinter und zwei vor der Kamera war unser Filmteam komplett. Jede Unwägbarkeit, die sich dem Projekt entgegenstellte, haben wir eingebaut. Die erste Hürde, die wir überwinden mussten war, dass Joachim, urplötzlich mehrere Drehtage bekam, die er nicht absagen konnte. Damit sprengte er allerdings unseren ganzen Reiseplan und den Anfang des Films. Alles war organisiert, die Fahrt in den Süden, die zehn Drehtage, unser Aufenthalt in Spanien. Ursprünglich wollte ich den Film in Spanien beginnen. Thomas, Janna und ich entschlossen uns dann aus der Not eine Tugend zu machen und die Reise in den Film einzubauen.
Und aus der Not entstand ein großes Glück: Die Hauptfigur Hanna will sich erneuern, sich aus der häuslichen Versteinerung lösen, der dumpfen Depression entfliehen, die sie in ihrer Ehe umgibt. Wenn es nicht anders geht, auch ohne ihren Mann Mads, obwohl sie ihn nach wie vor liebt. Mads will sie auch nicht verlieren und reist ihr gezwungenermaßen hinterher. In Marbella stellen sich beide der Schuld, den Vorwürfen und dem Schmerz, in dem beide schon so lange verharren, ohne sich zu bewegen. Während der Arbeit habe ich Janna und Joachim jeweils eine kurze Beschreibung der Szenen gegeben, was passieren muss und was wir an Emotionen brauchen, um das Thema des Ehepaars erlebbar zu machen. Jeder von uns fünf hatte dabei die größtmögliche Freiheit in der künstlerischen Umsetzung. Ich habe nachträglich noch zwei Interviews gedreht, um die ganze Geschichte in einen Rahmen zu fassen.
Die Landschaft, auf der Reise von Hanna, auch das Loft am Zielort spielt eine große Rolle. Die Freiheit, die die Natur bietet, die Magie der Mancha oder die Wildheit des Atlantiks, die Sommerhitze, die Grillen in der Nacht, alles, was das Paar eigentlich froh machen könnte, nützt nichts, weil ein alles überschattender Kummer nicht bewältigt ist.
Hanna hat alles dazu getan, um den Schritt zurück ins Leben zu wagen. Mads lebt im Kokon seiner Schuld und kommt nicht aus der selbstgewählten Einsamkeit heraus. Gibt es für ein Paar überhaupt Hoffnung, nach einem gewaltigen Unglück?
Das ist die Kernfrage dieser improvisierten Geschichte.“ Ulrike Grote
Regie: Ulrike Grote
Cast: Janna Striebeck, Joachim Raaf
D 2020
CULPA ist eine eindrückliche, berührende Erzählung um Schuld, um die Verarbeitung eines lange zurückliegenden traumatisierenden Ereignisses und dessen Auswirkungen auf eine Beziehung. Empfehlenswert.
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153 METER von Anton von Heiseler
Die Hausmeisterin Lana teilt sich mit ihrer pflegebedürftigen Mutter eine kleine Wohnung. Sie beobachtet eine junge Frau im gegenüberliegenden Wohnblock durch eine Videokamera und baut in ihrer Phantasie eine intime Beziehung zu ihr auf. Als Lana das Glück ihrer neuen Freundin bedroht sieht, verlässt sie die Rolle der stillen Beobachterin und greift in das Geschehen ein. (Pressetext)
„Obwohl die Handlung des Films fiktiv ist, trägt sie dokumentarische Züge. Die Schauspielerinnen sind Mitglieder einer Familie – meiner Familie. Michaela Caspar und Maria Luise Preuss sind, wie im Film, Mutter und Tochter, die in einem Haus-halt zusammenleben. Maria Luise Preuss leidet seit einem Schlaganfall an Aphasie und halbseitiger Lähmung und wird von ihrer Tochter gepflegt. Emilia von Heiseler, die junge Frau von gegenüber, ist die Tochter Michaela Caspars – und meine Zwil-lingsschwester. Auch wenn die familiären Verbindungen der Darstellerinnen an sich für den Zuschauer nicht relevant sind, war es unser Ziel, die sehr intimen und oft schmerzhaften Szenen zwischen den Figuren auf eine Weise darzustellen, die über das Fiktionale hinausgeht.“ Anton von Heiseler
BESETZUNG LANA – Michaela Caspar
MARIA – Maria Luise Preuß
VIVI – Emilia von Heiseler
TEAM IDEE / REGIE – Anton von Heiseler BUCH – Maximilian Rummel, Andreas Koch,
Anton von Heiseler
KAMERA – Lucas Heinze
TON – Richard Meyer, Jonas Lenz, Wenzel Krah
MONTAGE – Benedikt Strick
SZENOGRAFIE – Paula Antonia Jakob
MUSIK – Lukas Zepf, Justin Robinsion
COLORIST – Florian Metzner
PRODUCER – Gila Ilija Beroš PRODUKTION – Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF
Hitchcocks „Fenster zum Hof“ und Antonionis „Blow Up“ sind nicht die schlechtesten Ideengeber für junge Filmemacher, und so gelingt dem jungen Regisseur Anton von Heiseler eine spannende Erzählung um die Hausmeisterin Lana, deren pflegebedürftige Mutter sowie um jene Frau die in 153 Metern Entfernung im Berliner Plattenbau gegenüber wohnt. Tolle Musik, tolle Darsteller, ungewöhnliche Geschichte. Empfehlenswert!
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BI ROYA / WITHOUT HER von Arian Vazirdaftari
Zwei Wochen bevor Roya auf Drängen ihres Ehemannes Babak aus dem Iran nach Dänemark auswandern soll, trifft sie eine stille junge Frau, die verloren wirkt und sich an nichts erinnern kann. Roya nimmt sie bei sich auf, ohne zu ahnen, dass die Frau ihr früheres Leben aufgegeben hat, um an Royas Stelle zu treten. Einige Tage später erfährt Roya, dass sie den Iran nur verlassen darf, wenn sie eine Kollegin verrät. Kurz nach Royas Weigerung stiehlt die junge Fremde ihre Identität und übernimmt mit Babaks Hilfe auch ihr Leben. Beim Kampf, ihre Identität wieder zu erlangen, muss Roya überrascht feststellen, dass sich niemand mehr an sie erinnert, sondern alle das verlorene Mädchen für sie selbst halten. (Pressetext)
Regie: Arian Vazirdaftari
Cast: Tannaz Tabatabaei, Saber Abar, Shadi Karamroudi, Reza Davoudnejad, Maede Tahmasbi, Faranak Kalantar, Mojtaba Fallahi
Arian Vazirdaftari
Geboren 1988 in Teheran, Iran. Studierte Industriedesign, im Anschluss Regie an der Kunstuniversität von Teheran. Tätig als Autor, Regisseur und Produzent.
2016 NOT YET, Kurzfilm
2018 LIKE A GOOD KID: MESLE BACHE ADAM, Kurzfilm
2022 BI ROYA/ WITOUT HER
BI ROYA ist das beeindruckende Regiedebüt des jungen iranischen Regisseurs Arian Vazirdaftari, eine atemberaubende und poetische Geschichte um eine Frau, die in eine kafkaeske, wahnhafte Situation gerät.
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NICHYA / UNWANTED von Lena Lanskih bei den Hofer Filmtagen
Die 14-jährige Vika lebt in einer kleinen Provinzstadt im Ural in Russland. Sie sammelt Wildbeeren, die in den dortigen Sumpfgebieten wachsen, und hilft ihrer Mutter, diese auf dem Markt zu verkaufen. In der Schule macht ihr insbesondere Unterricht in Choreografie viel Spaß. Und sie hat ein Baby, von dem keiner je erfahren darf. (Pressetext)
Regie: Lena Lanskih
Cast: Anastasiya Strukova, Olga Malakhova, Slava Baranov, Ivan Ivashov
Bedrückendes russisches Jugenddrama.