WECK MICH/WAKE ME/ZBUDI ME beim GoEast Filmfestival in Wiesbaden

WECK MICH/WAKE ME/ZBUDI ME beim GoEast Filmfestival in Wiesbaden

HRV, SRB, SVN 2022 / 86 min / OmeU

Sprache: Slowenisch, Bosnisch

Regie: Marko Šantić

Drehbuch: Marko Šantić, Goran Vojnović, Sara Hribar

Kamera: Ivan Zadro

Schnitt: Vladimir Gojun

Musik: Jan Vysocky

Ton: Ognjen Popić, Zoran Maksimović, Julij Zornik, Grega Švabič

Besetzung: Jure Henigman, Timon Šturbej, Nataša Barbara Gračner, Živa Selan, Jurij Drevensek, Benjamin Krnetic, Tamara Avguštin, Blaž Setnikar

Produktion: Danijel Hočevar, Zala Opara

Produktionsfirma: Vertigo Films

Co-Produktionsfirma: Living pictures

Mit einer schweren Kopfverletzung wacht Rok im Krankenhaus auf. Nach einem Unfall leidet er nun an einem Gedächtnisverlust, sogar seine Freundin Rina erkennt er nicht wieder, auch seine Wohnung in Bled, ein Erholungsort an einem See, nicht. Aber er kann sich an sein früheres Zuhause erinnern, seine Heimatstadt Jesenice, eine slowenische Industriestadt in den Bergen, in der er mit seiner Mutter und seinem jüngeren Bruder Jure gelebt hatte. Allerdings hatte er mit seiner Familie offenbar lange keinen Kontakt mehr gehabt. Seine Mutter hat zunächst auch kein Interesse, ihn wiederzusehen, am liebsten möchte sie ihn hinauswerfen.

Rina ist sein altes Leben fremd – und Rok versucht nun, herauszufinden, warum er eigentlich damals aus Jesenice weggegangen war. Rok will erst gar nicht zurück nach Bled, er bittet Rina, ihm alle seine Sachen von dort zu bringen. Solle er doch selber machen, meint sie. Immerhin erinnert er sich Rok in Jesenice noch an alte Freunde, zum Beispiel seinen Freund Damchi, den er wieder aufsucht. Derweil nimmt ihn sein Bruder mit zu nächtlichen Graffitiaktionen, was ihm gleich einigen Ärger einhandelt. Von seinem Bruder erfährt Rok dann auch, dass er früher ziemlich übel drauf war, zur Gewalt neigte und sich dauernd prügelte.

Allmählich deckt Rok seine Vergangenheit auf: dass er einen fremdenfeindlichen Freundeskreis hatte, dass er in einer Atmosphäre der Gewalt und der Manipulation lebte. Doch das ist ihm heute fremd. Er entdeckt seine alten Notizbücher mit fremdenfeindlichen Zeichnungen und Bemerkungen. Was soll er nun mit diesen Erkenntnissen anfangen? Was tun, wenn man sich von sich selbst entfremdet hat? Kann man die Vergangenheit dadurch gutmachen, dass man sie einfach löscht?

Dem kroatischen Regisseur Marko Šantić gelingt eine interessante filmische Auseinandersetzung mit den Gründen fremdenfeindlicher Gewalt und mit grundlegenden Fragen der Schuld. Die Lokalisierung der Geschichte innerhalb ehemaliger Teile Jugoslawiens gibt dem Film eine besondere Brisanz. Šantić gelingen beeindruckende Bilder und eine spannende Geschichte – auch wenn diese zeitweise nur knapp am Klischee entlangschrammt.

ENGLISH VERSION

Rok wakes up in the hospital with a severe head injury. After an accident, he now suffers from memory loss, he doesn’t even recognize his girlfriend Rina, nor his apartment in Bled, a resort town by a lake. But he can remember his former home, his hometown of Jesenice, a Slovenian industrial town in the mountains where he had lived with his mother and younger brother Jure. However, he had apparently had no contact with his family for a long time. At first his mother has no interest in seeing him again, she would like to throw him out.

Rina is unfamiliar with his old life – and Rok is now trying to find out why he actually left Jesenice at the time. Rok doesn’t even want to go back to Bled, he asks Rina to bring him all his things from there. She thinks he should do it himself. After all, he still remembers old friends in Rok Jesenice, for example his friend Damchi, whom he visits again. Meanwhile, his brother takes him to nightly graffiti events, which gets him into some trouble. Rok then also learns from his brother that he used to be in a pretty bad mood, tended towards violence and fought constantly.

Gradually, Rok uncovers his past: that he had a xenophobic circle of friends, that he lived in an atmosphere of violence and manipulation. But that is foreign to him today. He discovers his old notebooks with xenophobic drawings and comments. What is he supposed to do with this knowledge? What to do when you are alienated from yourself? Can you make up for the past by simply erasing it?

The Croatian director Marko Šantić succeeds in an interesting cinematic examination of the reasons for xenophobic violence and fundamental questions of guilt. The localization of the story within former parts of Yugoslavia gives the film a special poignancy. Šantić succeed in creating impressive images and an exciting story – even if at times it just barely comes close to clichés.

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