KEIN DING beim GoEast Filmfestival in Wiesbaden

KEIN DING beim GoEast Filmfestival in Wiesbaden

NOT A THING / Veszélyes lehet a fagyi

HUN 2022 / 90 min / OmeU

Sprache: Ungarisch, Englisch

Regie: Fanni Szilágyi

Drehbuch: Zsófi Lányi

Kamera: Gábor Szilágyi

Schnitt: Zsófia Ördög

Musik: Csaba Kalotás

Ton: Péter Benjámin Lukács

Besetzung: Natasa Stork, Máté Szabó, Márton Patkós

Produktion: Ági Pataki, Edina Kenesei

Co-Produktion: Attila Faragó, Balázs Rozgonyi, Gábor Rajna, István Árvai, Mano Csillag, Árpád Szirmai

Produktionsfirma: PARTNERSFILM

Co-Produktionsfirma: VisionTeam L.O.Ltd., Video Assist Hungary Ltd., Almost Friday

Adèl und Evá sind eineiige Zwillinge, so Mitte 30, aber sie könnten kaum in gegensätzlicheren Lebenssituationen sein. Evá hat reich geheiratet, gerade ein Kind geboren, das natürlich von einem Kindermädchen umsorgt wird, die Familie gibt zur Feier des Ereignisses ein Fest in der beeindruckenden Villa, in der sie leben, mit einem grandiosen Ausblick über die Stadt. Adèl hingegen hat sich aus den einfachen Verhältnissen, aus denen beide kommen, herausgearbeitet, ist vielbeschäftigte Ärztin in einem Krankenhaus, macht sich Gedanken über ihre Zukunft, hat derzeit keinen Freund, muss sich abends mit Computerspielen von ihrem Stress befreien. Adèl hat ein Jobangebot aus Norwegen, das sie gerne annehmen möchte. Evá ruft Adèl permanent an, weg allem Möglichen, ihr ist auch egal, ob Adèl gerade bei Arbeit ist – aber Adèl müsste ja nicht rangehen, tut sie aber und so sehen wir sie gehetzt durch ihren Alltag rennen: sich um Patienten kümmernd, mit Evá telefonierend, sich um ihre Bewerbung in Norwegen kümmernd – und dann hat sie noch einen jungen Mann um sich herum, der sich für sie interessiert und sie sogar im Krankenhaus aufsucht. Einziger „Ruhepunkt“ in ihrem Tagesablauf ist eben der Abend, an dem sie die Actioncomputerspiele spielt. Die Abreise nach Norwegen nähert sich, aber auch die Beziehung zu dem jungen Mann wird ernster.

„Kein Ding“ lebt von seinen hervorragenden visuellen und erzählerischen Einfällen. Großartig und meines Wissens ein „First“ in der Filmgeschichte – man korrigiere mich – ist jene Liebesszene in einer Krankabine hoch über den Dächern der Stadt. Trotz des Perspektivwechsels in der Mitte des Films, als von Adèl zu Evá gewechselt wird, zerfällt der Film nicht in zwei Teile, vielmehr verwebt er die beiden Teile miteinander, relativiert das jeweils bisher Gesehene und stellt vieles in ein neues Licht. Die ungarische Theater- und Filmschauspielerin Natasa Stork verkörpert beide Rollen – und das auf zutiefst überzeugende Weise, nie verwechselt man die beiden Figuren, sie sind in ihrem Äußeren, aber auch in ihrem Verhalten und in ihrer Sprache so unterschiedlich. „Kein Ding“ ist das Langfilmdebüt der ungarischen Regisseurin Fanni Szilágyi, eine überzeugend und erfrischende Regiearbeit.

ENGLISH VERSION

Adèl and Evá are identical twins in their mid-30s, but they couldn’t be in more opposite circumstances. Evá has married richly, just given birth to a child who is of course cared for by a nanny, the family throws a party to celebrate the event in the impressive villa they live in, with a magnificent view over the city. Adèl, on the other hand, has worked her way out of the humble circumstances they both come from, is a busy doctor in a hospital, worries about her future, currently has no boyfriend, has to free herself from her stress by playing computer games in the evenings. Adèl has a job offer from Norway that she would like to accept. Evá keeps calling Adèl, away from everything possible, she doesn’t even care if Adèl is at work – but Adèl doesn’t have to answer, but she does and so we see her running through her everyday life in a hurry: taking care of patients, with Evá on the phone, taking care of her application in Norway – and then she has a young man around who is interested in her and even visits her in the hospital. The only „rest“ in her daily routine is the evening when she plays the action computer games. The departure for Norway is approaching, but the relationship with the young man is also becoming more serious.

“Kein Ding” thrives on its outstanding visual and narrative ideas. Great and, as far as I know, a „first“ in film history – correct me – is that love scene in a crane cab high above the city rooftops. Despite the change of perspective in the middle of the film, when there is a switch from Adèl to Evá, the film does not fall into two parts, rather it interweaves the two parts, relativizes what has been seen so far and puts many things in a new light. The Hungarian theater and film actress Natasa Stork embodies both roles – and in a deeply convincing way, you never confuse the two characters, they are so different in their appearance, but also in their behavior and in their language. „Kein Ding“ is the feature film debut of the Hungarian director Fanni Szilágyi, a convincing and refreshing work as a director.

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