AND THE KING SAID, WHAT A FANTASTIC MACHINE beim DOK.film München

AND THE KING SAID, WHAT A FANTASTIC MACHINE beim DOK.film München (c) Alexander Thikomirov–

Schweden 2022 – Regie: Axel Danielson, Maximilien van Aertryck – Originalfassung: Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Schwedisch – Untertitel: Englisch

„Die Kamera nimmt auf, was vor ihr ist. Was machen wir mit dieser Möglichkeit?“

Menschen begegnen dem magischen Wunder der Lochkamera, der Camera Obscura, die ohne optische oder weitere technische Hilfsmittel ein Bild gegen eine Wand wirft, verkehrt herum. Wissenschaft. Die Menschen fasziniert das, auch heute noch, fast 200 Jahre nach Erfindung der Fotografie. Obwohl heute 300 Millionen Fotos am Tag gemacht werden mussten. Und in jenen Zeiten der Frühtage der Fotografie musste noch viele Stunden belichtet werden, um ein Bild auf der nur leicht lichtempfindlichen Oberfläche zu erzeugen. Der Blick aus Niépces Atelier in Südfrankreich ist die älteste noch erhaltene Fotografie. Ein Jahrzehnt später, Daguerre musste schon nur noch 10 Minuten belichten. Wir sehen bei ihm auch die ersten Menschen. 1858, Kalifornien, Muybridge konnte dann schon richtig schnelle Belichtungen machen – die berühmte Serie des galoppierenden Pferdes. Der Vorläufer des Films. Und immer schneller bewegen wir uns in die Gegenwart der Massenbilder, Massenfilmchen, der Memes, der filmischen Propaganda etc. Aber zurück nochmal in die Frühzeit des bewegten Bildes, Lumière, Méliès, gefälscht, gefaked wird auch damals schon. Bis heute – und wenn es manchmal nur in der Selektion besteht, in der Wahl des Ausschnittes – und im Auslassen dessen, was außerhalb des Bildausschnittes ist.

AND THE KING SAID, WHAT A FANTASTIC MACHINE beim DOK.film München (c) Scott Jayro–

AND THE KING SAID, WHAT A FANTASTIC MACHINE ist eine atemberaubende Tour de Force durch die Geschichte der visuellen Medien – und vor durch die Geschichte der Rezeption der visuellen Medien, von den Anfängen der Fotografie, über die Erfindung des Films, des Fernsehens, bis hin in die Gegenwart, eine verblüffende, überbordende Zusammenstellung aus Filmausschnitten, Clips, Fernsehaufnahmen, Streamingfilmchen etc. Immer wieder geht es um Fälschungen, Fakes, Propaganda, Verwendung des Filmmaterials für politische Zwecke. Es geht darum, wie unsere Wahrnehmung von Wirklichkeit und Fiktion gesteuert wird. Meilensteine der Videogeschichte werden gezeigt. Die Autoren schaffen das alles durch die Auswahl von Bildern, Filmausschnitten und Clips, ohne viel zu erklären, zu kommentieren, zu bewerten. Maximilien Van Aertryck und Axel Danielson gelingt nach mehreren Kurzdokus mit ihrem ersten langen Dokumentarfilm ein kleines Meisterstück, ein kleines Kunstwerk. Und der Film endet jetzt und erwartet eigentlich eine Fortsetzung, mit dem was wir im Moment gerade erleben und bald erleben werden: Die Auswirkungen künstlicher Intelligenz auf die Produktion und Rezeption visueller Medien. Van Aertryck und Danielson: Wir werden euch bald wieder brauchen.

AND THE KING SAID, WHAT A FANTASTIC MACHINE beim DOK.film München (c) Plattform Produktion —

Produktion: Plattform Produktion. Produzent*in: Axel Danielson, Maximilien Van Aertryck. Länge: 85 min.

Filmografie

JOBS FOR ALL!, SE 2021, Dokumentar-Kurzfilm, 14 Min.

BECAUSE THE WORLD NEVER STOPS, SE 2016, Dokumentar-Kurzfilm, 10 Min.

TEN METER TOWER (Hopptornet), SE 2016, Dokumentar-Kurzfilm, 17 Min.

https://www.dokfest-muenchen.de/films/and-the-king-said-what-a-fantastic-machine

Louis Daguerre. AND THE KING SAID, WHAT A FANTASTIC MACHINE beim DOK.film München —

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