
© Zodiac Pictures 2025
Die Pflegerin Floria (Leonie Benesch) arbeitet voller Engagement auf einer hoffnungslos unterbesetzten Chirurgiestation in einem Schweizer Krankenhaus. Sie ist nahezu perfekt und hat für die Patienten immer ein offenes Ohr, selbst in absoluten Stresssituationen bleibt sie hilfreich und freundlich. In der Spätschicht ist sie an irgendeinem Abend nur zu zweit, plus der fleißigen Schwesternschülerin. Wir begleiten Floria Schritt auf Tritt in ihrer Schicht, wie sie sich geduldig darum kümmert, dass der todkranke ältere Patient von der ebenso überforderten Ärztin endlich seine Diagnose bekommt; sie muss sich um den arroganten, aber ebenso todkranken Geschäftsmann, der sie wie eine unfähige Angestellte behandelt, kümmern, was ihr – fast – immer gelingt. Sie muss Patienten ins OP bringen, sich um den Tod kümmern – ebenso wie um verlorene Lesebrillen.
Regisseurin Petra Volpe (DIE GÖTTLICHE ORDNUNG) bearbeitet mit HELDIN ein wichtiges Thema auf. Der Mangel an Pflegekräften ist für viele Krankenhäuser zu einem massiven Problem geworden. In Deutschland etwa fehlen voraussichtlich bald eine Viertelmillion Pflegekräfte. Petra Volpe gelingt, gemeinsam mit Hauptdarstellerin Leonie Benesch (DAS LEHRERZIMMER, SEPTEMBER 5) ein grandioser, tief beeindruckender und berührender Film über nichts anderes als einen Menschen bei der Arbeit gelungen. Wie Volpe und Benesch die Handgriffe und Abläufe und Routinen und und und orchestrieren, das ist zutiefst faszinierend. Und wenn es selten Filme gibt, die die Welt ein kleines bisschen verändern können: Dies ist einer. Er kann dafür sorgen, dass wir vielleicht das nächste Mal im Wartezimmer oder so ein kleines bisschen geduldiger, freundlicher und anerkennender sind. Und das wäre schon eine ganze Menge.
von Petra Volpe | mit Leonie Benesch, Sonja Riesen, Urs Bihler, Margherita Schoch, Jürg Plüss
Schweiz / Deutschland 2025