Benni lebt bei seiner Mutter. Die Eltern sind getrennt. Nur selten verbringt er Zeit mit seinem Vater, Michael. In den Ferien darf er mit seinem Vater auf die abgelegene Hütte im Wald in den Schweizer Bergen mit. Der Vater möchte auch wieder einmal Zeit mit seinem Sohn verbringen. Auf dem Weg dahin spielt er Spiele auf dem Handy des Vaters, was diesem nicht passt. Er möchte nicht, dass Benni mit dem Handy rumdaddelt. Er möchte lieber mit ihm darüber reden, ob er eine Freundin habe, wie es ihm in der Schule erginge und so. „Das richtige im Leben wird dir dort eh nicht beigebracht“, lautet des Vaters Urteil über Schule.
Bei der Hütte angekommen hilft Benni seinem Vater bei einigen Arbeiten, sie machen kleine Wanderungen. Irgendwann nimmt Benni heimlich das Handy seines Vaters, um etwas damit zu spielen, aber als der Vater ihn dabei erwischt, gibt er ihm eine Ohrfeige. Der Vater hat eine andere Idee: Benni darf mit Michaels Pistole im Wald schießen üben. Auf einen Apfel zum Beispiel. Benni ist sehr geschickt im Umgang mit der Pistole. Aber da kommt der Vater auf eine Idee: Benni soll auf das blöde Handy schießen, das nervt den Vater sowieso. Prompt trifft der Junge. Sie haben zusammen auch Spaß, sie baden – und der Vater fragt ihn, ob er nicht einfach noch zwei Tage bleiben wolle. Na gut, meint Benni, auch wenn er ein komisches Gefühl dabei hat, dass seien Mutter davon nichts weiß.
Und dann offenbart der Vater seinem Sohn irgendwann, was in seinem Kopf vorgeht: Ob ihm, dem Sohn klar sei, dass es sicher bald, wenn es so weitergehe nichts mehr im Supermarkt zu essen gebe. Er würde doch auch manchmal Nachrichten schauen und müsste dann ja wissen, was so vor sich gehe, meint er. Ob ihm das keine Angst mache? Nein, meint der Junge. Benni kommt das Verhalten seines Vaters immer seltsamer vor, doch der Vater hat Pläne, die Benni nicht passen. Konflikte drohen zwischen den beiden aufzubrechen…
Leon Schwitter gelingt in seinem Langspielfilmdebüt ein brillant und langsam erzähltes „Prepperdrama“, das von der Einsamkeit des Ortes lebt, aber auch von den beiden eindrücklich agierenden Darstellern, Dorian Heiniger und Peter Hottinger. „Der Mythos der Berge als Rückzugsort ist tief in der Schweizer Geschichte verwurzelt. Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurde damit begonnen, die Alpen auszuhöhlen und mit unzähligen Bunkern zu befestigen, in die sich ein kleiner Teil der Gesellschaft im Falle einer Invasion zurückziehen sollte. Der Name dieser Bunker war Réduit national“, sagt der Regisseur.
DARSTELLER*INNEN
DORIAN HEINIGER
PETER HOTTINGER
TEAM
Regie
LEON SCHWITTER
Drehbuch
LEON SCHWITTER, MICHAEL KARRER
Produktion
CAROLINE HEPTING, REA TELEVANTOS,
LEON SCHWITTER, MICHAEL KARRER
Bildgestaltung
ROBIN ANGST
Montage
MICHAEL KARRER
Originalton
FLORIAN HINDER, DOMINIC CURSERI