Am 25. November 2024 hat das Kleine Grosz Museum in Berlin seine Türen für immer geschlossen, wie traurig und wie schade um diesen wunderschönen Kunstort. Zwei Dinge bleiben zu hoffen: dass dieser Ort mit etwas ähnlich großartigem bespielt werden wird – und dass George Grosz‘ Werk an einem anderen würdigen Ort einen festen Ausstellungsplatz finden wird. Hier im Rückblick noch einmal meine kurze Würdigung aus dem Mai 2024:
Noch bis zum 3. Juni 2024 zeigt das Kleine Grosz-Museum in Berlin die Ausstellung „A Piece of My World – Die Collagen“. Die Klebekunst spielte in Grosz‘ schaffen immer wieder eine Rolle, mit spürbarem Spaß klebte, kritzelte, gestaltete, schnitt der 1893 in Berlin geborene Künstler. Zeitungs-, Zeitschriften-, Katalog-, Prospekt-, Anzeigen-, Postkartenausschnitte bildeten sein Arbeitsmaterial. Seine Collagen sind lustige, satirische, schräge, überraschende Kommentare zu Leben und Kultur in Berlin und später zur kapitalistischen Produktwelt der Vereinigten Staaten.
Die Leichtigkeit der Sonderausstellung kontrastiert auffällig mit der bedrückenden Düsternis der Mehrheit der Bilder aus der Dauerausstellung des wundervollen kleinen Museums. Die Ausstellung entstand im Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste und wurde von Birgit Möckel und Rosa von der Schulenburg kuratiert. Mindestens ebenso liebevoll wie die Ausstellung ist der tolle Katalog gestaltet. Das Museum hat jeweils Donnerstag bis Montag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.