Regie: Robert Connolly
AUS 2022
106 Minuten Laufzeit
FSK: Freigegeben ab 6 Jahren
Kinostart: 29. Dezember 2022
BUCH UND REGIE Robert Connolly
KAMERA Andrew Commis, Rick Rifici
SCHNITT Nick Meyers
MUSIK Nigel Westlake
PRODUZENT Robert Patterson
Cast
Abby (erwachsen) Mia Wasikowska
Abby (als Kind) Ariel Donoghue
Abby (als Teenager) Ilsa Fogg
Dora Radha Mitchell
Mad Macka Eric Bana
Australien, irgendwo an der Westküste. Zu ihrem achten Geburtstag muss Abby das erste Mal tief ins Meer tauchen. Das will ihre Mutter, Dora. Dora ist Naturschutzaktivistin, es geht ihr insbesondere um die Rettung der Korallenriffe. Sie holen Abalone, Meeresschnecken, hoch, aber immer nur jede dritte, so dass der Bestand nicht gefährdet wird. Abbys Vater war Perlentaucher. Nach einem Tauchgang war er wohl ertrunken, seine Leiche blieb verschwunden. Abby hat daher auch Angst vor dem Tauchgang, aber sie nimmt allen Mut zusammen und wird schließlich auch damit belohnt, dass sie einem riesigen Fisch begegnet, eine gefährdete Art, ein Lippfisch, der uralt werden kann – sie gibt ihm den Namen Blueback.
Die Meeresfauna an der Küste, an der Abby und Dora leben, ist massiv gefährdet. Mad Macka hat die Lizenz zum Abalonesammeln vor der Küste, und manchmal sammelt er auch mal ein paar zu viel. Aber eigentlich mögen Abby und Dora den grobschlächtigen, aber liebenswerten Kerl – und vor allem hört er auf die beiden, wenn sie ihm ins Gewissen reden. Gefährdet ist die Tierwelt insbesondere durch eine Hotelanlage samt dazugehöriger Marina, die der skrupellose Ted Costello dort plant. Die Hotelanlage ist bereits abgesteckt, ohne Rücksichtnahme auf die Küstenbewohner – ob tierisch oder menschlich. Auch die Lastwägen und Bagger stehen parat und es könnte schon losgehen, wenn sich Dora nicht mit Hilfe ihrer Aktivistengruppe an einem LKW festketten ließe und den Schlüssel ins Meer werfen lässt. Stolz lässt sie sich von der Polizei nach Hause karren, sauer ist sie nur auf die inzwischen jugendliche Abby, die sich der Protestaktion kurzerhand ferngehalten hat.
Aber das ist nur der Beginn einer Auseinandersetzung zwischen Mutter und Tochter. Als sie in eine größere Stadt fortmöchte, um irgendwann sich als Wissenschaftlerin für den Erhalt der Meeresfauna einsetzen können, ist Dora wütend und fühlt sich alleine gelassen. Doch Abby ist davon überzeugt, dass sie auf diesem Weg zum Erhalt des Korallenriffs viel mehr beitragen kann. Aber inzwischen überschlagen sich die Ereignisse. Erst geschieht ein fürchterliches Unglück und schließlich gerät Bluebacks Leben durch rücksichtslose Harpunentaucher in Gefahr.
Der australische Regisseur Robert Connolly (UNDERGROUND – DIE JULIAN ASSANGE STORY [2012], PAPER PLANES – TRÄUMEN EMUS VOM FLIEGEN? [2015], THE DRY – LÜGEN DER VERGANGENHEIT [2020]) verfilmte den gleichnamigen Bestsellerroman des Autors Tim Winton, mit Mia Wasikowska, Radha Mitchell und Eric Bana in den Hauptrollen. „Für mich ist BLUEBACK – EINE TIEFE FREUNDSCHAFT ein Film für die Generation Greta Thunbergs“, sagt Connolly. BLUEBACK ist ein liebevoll gestrickter Film um eine Freundschaft zwischen einem Mädchen und einem Fisch, es ist eine Auseinandersetzung damit, wie man sich für die Rettung der Umwelt und der Meere einsetzen kann. Durch die ständigen Sprünge zwischen Gegenwart, Kindheit und Jugend Abbys geht dem Film etwas die erzählerische Stringenz verloren. Bisweilen schrammt BLUEBACK nur knapp an der Holzschnittartigkeit und an Klischees vorbei, aber dennoch ist es ein warmherziger Film, der insbesondere Kindern und Jugendlichen gefallen wird, denen es am Herzen liegt, sich für die Natur und die Rettung der Meeresfauna einzusetzen.
Als Abby schließlich als erwachsen ist, arbeitet sie in der Tat als Meeresbiologin und sie forscht für die Errettung des Korallenriffs. Sie muss aber auch erkennen, dass es für sie auch schwierig war, ihre einsame Mutter dafür zu verlassen. Und als sie eines Tages auf ihrem Forschungsschiff der Anruf des Krankenhauses erreicht, dass ihre Mutter einen Schlaganfall hatte, zögert sie keine Sekunde, reist zu ihr und nimmt sie aus dem Krankenhaus nach Hause, um sich um sie zu kümmern.
„Der filmische Anspruch für BLUEBACK– EINE TIEFE FREUNDSCHAFT“, sagt Regisseur Connolly, „war eine Kombination aus bildgewaltigen Kompositionen und sehr persönlichen und intimen Beobachtungen der Charaktere. Die Geschichte versetzt unsere junge Protagonistin in die Welt der Natur – Meere, wilde Strände und verschlungene Korallenriffe. Dieser visuelle Stil kontrastiert die Welt über und unter der Wasseroberfläche und verbindet ein menschliches und emotionales Porträt eines Films wie WHALE RIDER mit den großartigen Unterwasserwelten von DER BLAUE PLANET.“ Und in der Tat gehören die Bilder, insbesondere die Unterwasserbilder des Films zu seinen Stärken. Interessant ist, dass der Lippfisch, einer der heimlichen Protagonisten des Films, aus einer Mischung von ferngesteuerter Fischpuppe und computergenerierter Grafik erzeugt wurde, und dennoch komplett authentisch und überzeugend wirkt.
Am 29. Dezember 2022 läuft BLUEBACK – EINE TIEFE FREUNDSCHAFT in den deutschen Kinos an, freigegeben ist er ab 6 Jahren.