In der nahen Zukunft: Israels ehrgeiziges Raumfahrtprojekt, die Landung israelischer Astronauten auf dem Mond steht kurz bevor, als ausgerechnet jetzt der Minister für Weltraum und Tourismus ermordet wird. Yafa, eine junge Palästinenserin hat dem Minister in einem Aufzug in einem Hotel in Jerusalem ins Gesicht geschossen. Aber nicht nur die Weltraumfahrt in Israel hat große Fortschritte gemacht, auch die Zukunftsforschung. Nurit Bloch ist eine angesehene Wissenschaftlerin, der entscheidende Fortschritte darin gelungen sind, Ereignisse in der Zukunft zu prognostizieren. An solchen Forschungen hat Israel ein besonders hohes Interesse, will es damit möglich sein wird, Terroranschläge zu verhindern. Im Rahmen ihrer Forschungen versucht Nurit nun herauszufinden, was ausgerechnet die junge, attraktive, gebildete Yafa dazu brachte, den Minister zu ermorden. Im privaten Umfeld versucht sie das Vertrauen der jungen Frau zu gewinnen. Was waren ihre Motive? Nurit stößt auf Unstimmigkeiten in Yafas Erzählungen. Die beiden Frauen kommen sich näher und entdecken sowohl Sympathien als gewisse Gemeinsamkeiten. Und nicht nur Nurit erforscht die Psyche Yafas, sondern auch umgekehrt. Derweil trifft Nurit sich mit der jungen, sportlichen Maor, die dafür vorgesehen ist, für Nurit ein Baby auszutragen, da sie nicht in der Lage ist, schwanger zu werden.
Natürlich erhält auch Noam Kaplans Film durch die Ereignisse des 7. Oktober 2023 eine besondere Aktualität. Der Regisseur und Drehbuchautor des Films, Noam Kaplan, verschiebt die gegenwärtigen Erfahrungen des Nahostkonflikts in die nahe Zukunft und betrachtet ihn trotz der Science-Fiction-Elemente auf einer besonderen, persönlichen Ebene, eine ungewöhnliche Perspektive. Erst einmal liegt es nicht auf der Hand, den Nahostkonflikt als Thema eines Science-Fiction-Films zu wählen. Die Begegnung der beiden Frauen Nurit (Reymonde Amsallem) und Yafa (Samar Qupty) ist beeindruckend und spannend. Und anhand ihrer beiden Leben variiert Noam Kaplan das Titelthema „Zukunft“ auf der persönlichen Ebene der beiden Protagonistinnen ebenso wie auf gesellschaftlicher Ebene.
Noam Kaplan hat an der Sam Spiegel Film School in Jerusalem studiert. Sein erster Langfilm war MANPOWER aus dem Jahr 2014, der seine Premiere beim Palm Springs International Film Festival erlebte. THE FUTURE ist sein zweiter Spielfilm, eine ungewöhnliche Geschichte, die vor allem von der spannenden Figurenkonstellation der beiden Hauptfiguren lebt – und der intensiven Darstellung der beiden Schauspielerinnen, Reymonde Amsallem und Samar Qupty.
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CREDITS
Originalitel THE FUTURE
Internationaler Titel THE FUTURE
Deutscher Titel THE FUTURE
JFBB Sektion WETTBEWERB SPIELFILM
- Regisseur NOAM KAPLAN
Land/Länder IL
Jahr 2023
Dauer 81