
Jakub Schikaneder, 1855 Prag – 1924 Prag. Das Bild hat eine beeindruckende Größe von 203cm x 321cm. Öl auf Leinwand. Es ist eines der beeindruckendesten Bilder der Prager Nationalgalerie, eines meiner liebsten Kunstmuseen, da man dort wirklich eine Menge Künstler entdecken kann, die meinem mitteleuropäischen Blick bisher entgangen sind. Die Nationalgalerie hat mehrere Bilder von Schikaneder.
Das Düsseldorfer Volksblatt vom 6.2.1892 schreibt über das Bild: „Wir sehen auf dem Hofraum eines von Leuten der ärmeren Klasse bewohnten Hauses die Leiche einer jungen Frau oder eines Mädchens liegen. Die Blutlache neben ihr lässt erkennen, dass eine brutale Mordtat an ihr verübt ist. Voll Entsetzen und Schrecken stehen die herbeigeeilten Bewohner des Hauses in einiger Entfernung von der Leiche und sprechen ihre Vermutungen über den Mörder und die Ursache seiner grausen Tat gegenseitig aus. Die Typen dieser Zuschauer und die ganze Situation sind nicht mit derjenigen Schärfe der Charakteristik gegeben, wie z. B. Bokelmann dies in seinen epochemachenden Sittenbildern aus dem modernen Leben getan hat, und es kann das durch den ungewöhnlichen Umfang anspruchsvoll auftretende Bild uns nicht in dem Grade fesseln, wie es die genannten Bilder getan haben. An einem Vorgang wie diesem können wir, wenn er zur bildlichen Darstellung gewählt ist, nur Interesse haben, wenn er psychologisch geistreich, wie es Arthur Kampf in seiner „Letzten Aussage“ u. a. getan, und in entsprechender malerischer Behandlung behandelt ist. Diese Vorzüge besitzt das Bild von Schikaneder nicht und kann ein tiefes Interesse daher nicht beanspruchen.“ Ging mir anders als dem Kunstrezensenten des Düsseldorfer Volksblattes, aber gerne werde ich mich auch mit den Werken von Bokelmann und Kampf auseinandersetzen.
National Gallery Prague
Trade Fair Palace
Dukelských hrdinů 47, 170 00 Prague 7