
Yoko, 38 Jahre alt, pendelt regelmäßig zwischen Tokyo, wo sie lebt und in einem anstrengenden Bürojob arbeitet und dem Dorf, aus dem sie stammt und wo noch ihre Eltern leben. Doch ihre Mutter ist dement und auf Hilfe angewiesen, der Vater ist davon überfordert. Eigentlich braucht sie Pflege, sie ist verwirrt und eigentlich braucht sie jemanden, der immer bei ihr ist. Jedes Mal fragt ihre Mutter auch erneut nach Yokos Ex-Mann, von dem sie schon länger getrennt ist, und der gemeinsamen Tochter, die wohl bei ihrem Ex-Mann lebt. Sie hat auch viel zu wenig Zeit, sich um ihre Tochter zu kümmern, immerhin ist ihr Ex-Mann sehr fürsorglich. Und dann kündigt der auch noch an, dass er beabsichtigt, bald wieder zu heiraten. Schmerzvoll muss Yoko mit ansehen, wie ihr früheres Familienleben immer mehr entschwindet.
Eines Tages stößt Yoko auf einen Dienst mit dem Namen „Rental Family“. Eigentlich stellt dieser Haushaltshilfen zur Verfügung, und zunächst kommt auch ein junger Mann und übernimmt Putz- und Haushaltsarbeiten von der überlasteten Yoko, bald kauft er auch ein und kocht für sie. Sie merkt, dass es ihr gut tut, dass da jemand ist, der ihr die Last abnimmt und einfach für sie da ist. Aber bald übernehmen Matsushita, der junge Haushaltshelfer, und die junge Schauspielerin Shuri die Rollen von Yokos Ehemann und ihrer Tochter – um der dementen Mutter die Existenz einer intakten Familie vorzuspielen. Yokos Perspektive auf das Leben beginnt sich zu verändern…
„Rental Family“ (レンタル家族 / Rentaru kazoku) ist ein berührender kleiner Film, der Debütfilm des Regisseurs Kōsaka Ryūnosuke, der mit seinem Film einen emotionalen, persönlichen Blick auf so etwas wie Work-Life-Balance wirft, ein Thema das wohl in Japan mindestens so bedeutend sein müsste, wie bei uns in Europa. Aber es ist auch ein Film darüber, wie man mit den Angehörigen in der Familie umgeht – und allem voran mit sich selbst. Empfehlenswert.
Mit Yuri Ogino, Yui Komazuka, Tetsu Kuroiwa , Tatsuki, Rina Nakamoto