Weltraumfilme auf dem go east Filmfestival in Wiesbaden, 23.4.-29.4.2025

The Black Hole, Regie: Moonika Siimets

Gleich vier weltraumbezogene Filme kündigt das diesjährige Wiesbadener go east Filmfestival an, vermutlich eher Zufall, nicht dass die Filme Teil einer Festivalreihe wären, aber vielleicht lässt sich ja irgendeine Strömung ablesen.

THE BLACK HOLE, ein estnisch-finnischer Film der Regisseurin Moonika Siimets ist als Deutschlandpremiere zu sehen, eine skurille Sci-Fi-Komödie vor dem Hintergrund des estnischen Arbeitermilieus. „Moonika Siimets adaptiert die Vorlagen für die Leinwand und verbindet das Fantastische mit dem Wahnsinn des Alltags“, sagt der Festivaltext. Die Ankunft von Außerirdischen verändert ausgerechnet das Leben der Bewohner einer Stadtrandsiedlung in Estland. Die Besucher brauchen freiwillige Homo Sapiens zu Forschungszwecken. Dann kommt noch eine monströse Spinne ins Spiel. Moonika Siimets hat Novellen von Armin Kõomägi und die Kurzgeschichte “A Life Worth Living” von Andrus Kivirähk fürs Kino adaptiert. Der Trailer verspricht einen großen, grotesken Spaß.

THE ECLIPSE ist ein essayistischer Dokumentarfilm aus dem Umfeld der totalen Sonnenfinsternis vom 11. August 1999, ich erinnere mich gut, litt aber unter bedecktem Himmel. Es geht um die serbische Bevölkerung, die sich angeblich damals in die Häuser und Bunker zurückzog, aus Angst vor dem Mondschatten. Gedreht wurde der Film von Nataša Urban, einer serbischen Dokumentarfilmregisseurin, die bisher Filme wie „Journey of a Red Fridge“ oder „Big Sister Punam“ auf diversen Festivals gezeigt hatte. Seit 2011 lebt sie in Oslo. Der Trailer sieht interessant aus, auch wenn ich ja immer skeptisch bin, wenn bei Filmbeschreibungen die Wörter „Essay“ oder „essayistisch“ fallen.

U ARE THE UNIVERSE ist ein Science-Fiction-Endzeit-Film der einen geradezu sagenhaften Hintergrund hat: Mitten im Krieg dreht der Ukrainer Pavlo Ostrikov mit diesem Film in der Ukraine seinen Debütfilm. Der Festivaltext verspricht Großartiges: „Space-Trucker Andriy Melnyk lebt allein auf einem Raumschiff, das radioaktiven Müll von der Erde zum Jupiter-Mond Callisto transportiert. Mit seiner Plattensammlung genießt er die Einsamkeit des Trucker-Daseins. Doch als eines Tages die Erde explodiert, ist Andriy auf einmal der letzte Mensch im Weltall. Eine Sehnsucht nach menschlicher Nähe überfällt ihn.“ Ich bin zutiefst gespannt, der Trailer ist zumindest schon einmal vielversprechend.

In der Reihe „Anarcho Shorts“ ist last but not least der fünfminütige Kurzfilm mit dem unhandlichen Titel THE MORE I ZOOM IN ON THE IMAGE OF THE DOGS, THE CLEARER BECOMES THEY ARE RELATED TO THE STARS gelandet. Ich kann nicht anders als den Festivaltext wiederzugeben: „Inspired by a piece from composer Mihály Vig, employing minimal means Alexandre Koberidze explores the materiality of an image, the nature of the depicted and the art behind the truth that everything living consists of stardust.“ Wir sind alle Sternenstaub. Na dann!

Hier noch der Link zum Festivalprogramm: https://www.filmfestival-goeast.de/filmsuche/

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